Immer wieder lohnt sich ein Blick über den Tellerrand der NRW-Oberligen, aus denen sich der KFC Uerdingen, die Sportfreunde Lotte und Türkspor Dortmund für die Regionalliga West qualifiziert haben. Etwa nach Ostdeutschland, wo sich der VFC Plauen und der Bischofswerdaer FV 08 ein episches Aufstiegsrennen geliefert haben.
Dabei schien lange klar, wer den Aufstieg in die Regionalliga Nordost klarmachen würde. Plauen führte die Oberliga NOVF Süd seit dem elften Spieltag ununterbrochen an, spielte überhaupt eine gute Saison. Im Sachsenpokal bot man Drittligist Dyamo Dresden Ende März lange Paroli, musste sich erst im Elfmeterschießen geschlagen geben.
Der Bischofswerdaer FV saß Plauen in der Liga mal mehr, mal weniger im Nacken. Am Samstag, 8. Juni, stand dann der letzte Spieltag an. Beide Teams hatten 67 Punkte auf dem Konto, Plauen aber die um vier Treffer bessere Tordifferenz. Im Normalfall hätte Plauen also ein Sieg mit zwei, drei Toren Unterschied reichen sollen.
Es ging zur zweiten Mannschaft des 1. FC Magdeburg, die als Tabellenvierter ebenfalls eine gute Rolle spielte. Bischofswerda reiste zu dem bereits abgestiegenen Tabellenletzten SV 09 Arnstadt - und begann direkt, seinen Teil zu erledigen.
Mit 4:0 führte Bischofswerda nach rund einer Stunde. Parallel führte Plauen allerdings auch mit 2:0 beim 1. FC Magdeburg II, wodurch Bischofswerda mindestens weitere drei Tore benötigte, um direkt aufzusteigen. Und die sollten tatsächlich fallen.
Marc-Andre Jürgen half zunächst auf Magdeburger Seite mit, indem er tief in der Nachspielzeit das 1:2 gegen Plauen erzielte. Die Bischofswerdaer Spieler bekamen davon natürlich so schnell nichts mit und konnten nur möglichst viele eigene Tore schießen. Silvano Varnhagen traf für Arnstadt zunächst kurz vor Schluss ins eigene Tor, ehe Matteo Hecker danach tatsächlich noch das 6:0 für Bischofswerda erzielte.
So holte 08 tatsächlich binnen Sekunden drei Tore auf und schob sich noch am VFC Plauen vorbei. Als das die Runde machte, herrschte bei den Sachsen Fassungslosigkeit, während Bischofswerda doch noch die Regionalliga Nordost eintüten konnte.